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„Botschaften an mich selbst“ von Emilie Pine


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Klappentext

„Ein radikal aufrichtiges Debüt. Der Nummer-1-Bestseller aus Irland: Emilie Pine spricht wie niemand sonst darüber, was es heißt, im 21. Jahrhundert eine Frau zu sein. Es ist das Buch einer ganzen Generation. Ein Buch über Geburt und Tod, sexuelle Gewalt und Gewalt gegen sich selbst, weiblichen Schmerz, Trauer und Infertilität. Es ist ein Buch über den alkoholkranken Vater, über Tabus des weiblichen Körpers. Und es ist trotz allem ein Buch über Freude, Befriedigung und Glück – unbändig, mutig, und absolut außergewöhnlich erzählt.“

 

 

Meinung

In diesem Essay-Band nimmt uns die irische Autorin Emilie Pine mit in ihre ganz persönliche Welt.  Sie nimmt uns Leser*innen an die Hand und wir erhalten einen schonungslosen Einblick in ihre Emotionen. Es sind sechs Essays - mal kurze, mal lange - aber immer radikal ehrlich.

 

Emilie Pine schreibt in ihren Essays über viele Themen: die Alkoholkrankheit ihres Vaters, Schwangerschaft, Fehlgeburt, sexuelle Gewalt, Vergewaltigung und noch so viel mehr. Das Buch ist mutig, authentisch und unglaublich gefühlvoll. Allerdings benötigt es auch eine Triggerwarnung: Wenn Dich von den genannten Themen etwas triggern sollte, dann lies das Buch bitte nicht alleine.

 

Niemals hätte ich gedacht, dass es mir so extrem nahe geht, wenn eine Frau einen Kinderwunsch hat, dieser Wunsch aber unerfüllt bleibt. Ich habe mit Emilie Pine geweint, als sie von ihrer Fehlgeburt schrieb. Ich habe mit ihr geweint, als sie wieder und wieder einen negativen Schwangerschaftstest bekommt. Sie schreibt so unglaublich offen und schonungslos ehrlich, dass ich jedes Gefühl nachempfinden konnte. Sie lässt Leser*innen ganz nah, sie wirkt dabei aber authentisch, stark und selbstbewusst.

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Aber es sind die alltäglichen Momente, in denen sich die Beständigkeit

der Liebe und ihre Tiefe am häufigsten zeigt.

Zitat S. 98


Emilie Pine widmet sich auch feministischen Themen, die sie aus ihrer persönlichen Sicht und ihren Erfahrungen beschreibt. Zum einen wäre hier, wie die Menschheit bis heute einen Bogen um die Menstruation macht. Es darf nicht darüber gesprochen werden, als wären Menstruationsblutungen etwas ekliges. Etwas, was es gar nicht geben dürfte. Die Autorin zeigt sich sehr kritisch und folgendes Zitat von Seite 123 finde ich mehr als gelungen und spiegelt genau das wieder, was ich als Frau auch ebenfalls erfahren musste:

 

Aber ob es nun um Kompakttampons für Teenager geht oder um

Maxibinden für Erwachsene: Das Blut ist immer noch unsichtbar.

Und damit bleibt die Botschaft dieselbe: Blut ist das Unzeigbare.


 

Fazit

Meine Worte werden diesem Buch nicht gerecht - es ist definitiv eine Leseempfehlung! So ehrlich und authentisch wie Emilie Pine schreibt, uns an sie und ihrem Emotionen heranlässt, so sehr habe ich auch mitgefühlt. „Botschaften an mich selbst“ kann gerne in jedem Bücherregal stehen. Von mir bekommt der Essay-Band klare 5 Sterne. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

 


 

Notes to Self

Essay

übersetzt von Cornelia Röser

btb-Verlag

978-3-442-75888-3

222 Seiten

20,00€

Hardcover

erschienen am 08. März 2021