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„Braunes Erbe“ von David De Jong


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Wie kommt es, dass so viele Firmen während des Zweiten Weltkriegs zu so viel Reichtum gekommen sind? Und wie kann es sein, dass so viele Unternehmen immer noch von diesem geklauten Geld Geschäfte machen können?

 

Ich habe mich während der Lektüre oft gefragt, was ich denn überhaupt mit den Namen Quandt, von Finck, Piëch und Oetker verbinde. Vor allem mit dem Namen Piëch kann ich tatsächlich viel anfangen, wohne ich doch in der Stadt, die früher unter dem Namen „Stadt des KdF-Wagens“ bekannt war. Mir war aber nie so richtig klar, was hier früher abgegangen ist. Ich wusste, dass es in Wolfsburg ein KZ-Außenlager gab und dass dort Tod und Qualen an der Tagesordnung stand. Die Zusammenhänge habe ich wohl aber erst jetzt so richtig begriffen… Wahnsinn, denke ich mir jetzt, wo ich die Zeilen schreibe, denn es ist doch so offensichtlich, ich wollte es nur nie wahr haben.

 

David De Jong hat mit „Braunes Erbe“ einen spannenden, leicht verständlichen Bericht über Unternehmensdynastien und Wirtschaftskriminalität während der NS-Zeit geschrieben, der zwar ab und an etwas in die Länge gezogen wurde aufgrund des Detailreichtums, aber dennoch überaus lesenswert ist. Ich habe viel Neues gelernt und möchte gerne eine Empfehlung aussprechen für die Personen, die sich für die Themen interessieren.

 

Besonders ein Satz aus dem Prolog ist mir stark im Gedächtnis geblieben, spiegelt es doch ein wenig meinen Unmut der aktuellen Lage wider:

 

» Während die letzten Augenzeugen aus der Zeit des Nationalsozialismus nach und nach versterben und die Erinnerung an das ›Dritte Reich‹ verblasst, macht sich eine zunehmend in die Mitte der Gesellschaft drängende und immer schamloser agierende reaktionäre Rechte daran, die progressiven Ideale Nachkriegsdeutschland zu zermürben. « (Seite 25)

 


 

„Braunes Erbe“ von David De Jong ist erschienen am 5. Mai 2022 im KiWi Verlag, Hardcover, 496 Seiten, 28€.

 

Übersetzt von Michael Schickenberg und Jörn Pinnow

 

ISBN: 978-3-462-05228-2

 

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