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„Der Gesang der Flusskrebse“ von Delia Owens


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Klappentext

„Chase Andrews stirbt, und die Bewohner der ruhigen Küstenstadt Barkley Cove sind sich einig: Schuld ist das Marschmädchen. Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken. Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben – mit dramatischen Folgen. Delia Owens erzählt intensiv und atmosphärisch davon, dass wir für immer die Kinder bleiben, die wir einmal waren. Und den Geheimnissen und der Gewalt der Natur nichts entgegensetzen können.“

 

Meinung

Zuerst war ich mir nicht sicher, ob ich diesen Roman überhaupt lesen möchte. Kann er der hohen Erwartungshaltung gerecht werden? Oder ist es mal wieder eins der hochgelobten Bücher, die ich leider nicht mag? Zum Glück bin ich auf das Hörbuch bei audible.de gestoßen. Angefixt durch viele positive Stimmen habe ich es doch gekauft und begonnen - und dann war ich auch schon mittendrin im Geschehen, bei Kya und im Marschland. 

 

Delia Owens erzählt den Roman auf verschiedenen Zeitebenen, die 20 Jahre umspannen, zwischen 1952 und 1970. Es ist unglaublich gut und clever konstruiert, die Spannung ist zum Greifen nah. Das Gefühl kenne ich sonst nur von Krimis oder Thrillern.

Die Autorin beschreibt die Natur so bildgewaltig, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu hören. Ich konnte jede Möwe schreien hören, war dabei, als Kya die Steine und Muscheln am Strand gesammelt hat, habe den Wind in den Bäumen gehört. Ich war bei Kya, in ihrer kleinen Hütte, als sie sich verliebt hat, aber auch als sie sich fürchtete. Delia Owens hat mit ihrem Debütroman einen langen, wunderschönen Liebesbrief an die Natur geschrieben - und mich konnte sie mit jeder Silbe vollkommen abholen. Eine wundervolle Sprache!

 

Kya ist eine grandiose Protagonistin. Sie ist schon sehr früh auf sich allein gestellt: Die Mutter verlässt die Familie, nach und nach verschwinden ihre Geschwister ebenfalls, bis irgendwann nur noch Kya und ihr Vater übrig sind. Aber auch vom alkoholkranken Vater wird das junge Mädchen verlassen… Kya lernt von der Natur, sie kann sich von ihr ernähren, doch das Überleben in der erbarmungslosen Wildnis ist hart und schwer. 

Der Leser wächst mit Kya heran, lernt und lebt mit ihr. Wir sind dabei, wie Kya erwachsen wird und die Liebe kennenlernt, aber auch ihre Schattenseite.

 

In „Der Gesang der Flusskrebse“ geht es aber um viel mehr als um das Erwachsenwerden. Es geht um Liebe, Tod, Freundschaft, Angst, Selbstschutz, Verlust, ums Leben und Überleben.

 

Fazit

Der Debütroman von Delia Owens ist spannend, atmosphärisch dicht geschrieben, mit einer starken Hauptfigur. Eine literarische Liebeshymne an die unbändige Natur. „Der Gesang der Flusskrebse“ bekommt volle 5 Sterne von mir! ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️

 


 

Where The Crawdads Sing

Hörbuch Hamburg 

Hörbuch

gelesen von Luise Helm

13 Std. 4 Min. (ungekürzt)

978-3-8449-2228-8

erschienen am 22.07.2019