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„Hard Land“ von Benedict Wells


Klappentext

„Missouri, 1985: Um vor den Problemen zu Hause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino an. Und einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt. Zum ersten Mal ist er kein unscheinbarer Außenseiter mehr. Bis etwas passiert, das ihn zwingt, erwachsen zu werden. Eine Hommage an 80’s Coming-of-Age-Filme wie ›The Breakfast Club‹ und ›Stand By Me‹ – die Geschichte eines Sommers, den man nie mehr vergisst.“

 

 

Meinung

Benedict Wells hat es mal wieder geschafft, mich mit einem Roman voller Lieblingssätze zu bereichern. Er hat eine tolle, emphatische, manchmal poetische Sprache, die mich zum Träumen gebracht hat.

 

Ich hatte während der Lektüre das komplette Kleinstadtgefühl gehabt, ich konnte Grady vor meinem geistigen Auge sehen, fühlen, fast schon schmecken und riechen.

 

Trauer ist kein Sprint, Trauer ist ein Marathon. Und auf dieser Strecke gab es Stellen, an denen es besser lief, und andere, an denen ich kaum Luft bekam.

Seite 274


 

Sam war ein süßer Protagonist, ich bin mit ihm gewachsen, während ich mit ihm und mit Kirstie, Cameron und Hightower im Bruce-Mobil durch Gradys Straßen und fünf Hügel gefahren bin. Ich habe mit Sam im alten Metropolis-Kino gearbeitet, war mit ihm auf der ersten Party und habe mit ihm zum ersten Mal im Strahl gekotzt.

Es war - kurz gesagt - ein unvergesslicher Sommer voller Euphorie und Melancholie. LeserInnen bekommen in „Hard Land“ die volle Dosis E U P H A N C H O L I E!

 

Ja, Benedict Wells hat sicherlich hier und da bei anderen Büchern, Filmen und anderen AutorInnen geklaut, er hat auch definitiv das Rad nicht neu erfunden. Aber das verzeihe ich ihm alles, denn er konnte mich vollkommen abholen mit Sam’s Geschichte und diesem wunderbaren 80s Buch, auch die stibitzen Klischees und Ideen verzeihe ich ihm.

Um ganz ehrlich zu sein: „Hard Land“ war genau das, was ich gerade brauchte. „Hard Land“ ist vielleicht die Geschichte, die wir irgendwann in unserem Leben alle mal brauchen. Eine Geschichte, die wir schon kennen, in denen wir aber ein literarisches Zuhause finden, in das wir uns immer wieder zurückziehen können, in dem wir uns einfach wohl fühlen. Zumindest auf mich trifft dies zu: In Grady habe ich ein kleines, heimeliges Zuhause gefunden. In Sam, Kirstie, Cameron und Hightower habe ich Freunde gefunden. Die Geschichte hat mich genau zur richtigen Zeit gefunden, hat mich emotional getroffen und wird mich hoffentlich nie wieder verlassen.

 

 

Fazit

Um es kurz zu machen: „Hard Land“ von Benedict Wells ist ein wunderschöner Coming of Age-Roman und definitiv ein Lesehighlight für mich. Fünf Sterne! ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️

 


 

Hard Land

Diogenes Verlag

352 Seiten

24,00 €

Hardcover

978-3-257-07148-1 

erschienen am 24. Februar 2021

 

Offizielle Website zum Buch:

https://www.hard-land.de