· 

„Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte“ von T.J. Klune


[ Werbung. ]

Klappentext

„Linus Baker ist vierzig, alleinstehend und arbeitet in der Sonderabteilung des Jugendamtes, die für das Wohlergehen magisch begabter Kinder und Jugendlicher zuständig ist. Eines Tages soll er im Auftrag der Behörde das Waisenhaus eines gewissen Mr. Parnassus inspizieren, das auf einer geheimnisvollen Insel mitten im knallblauen Ozean liegt. Für Linus ist es der Beginn eines magischen Abenteuers, das sein Leben für immer verändern wird.“

 

 

Meinung

Ich war anfangs sehr skeptisch: Schon wieder ein Fantasy-Buch, das total einem Hype verfallen ist. Kann das Buch wirklich etwas? Klare Antwort: Ja. Zum Glück habe ich das Buch spontan aus der Buchhandlung mitgenommen, sonst wäre mir diese wundervolle Geschichte verwehrt geblieben.

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll… Bei den liebevoll gezeichneten Charakteren? Beim wunderbaren Erzählstil? Oder doch lieber bei der herzerwärmenden Atmosphäre?

 

Fange ich am besten bei Linus Baker an, unser Protagonist. Er ist festgefahren in seinem Job, den er zwar gut macht, aber diese Arbeit hat er nun schon seit über 10 Jahren inne. Zum Glück schickt das Allerhöchste Management Linus auf die Insel Marsyas, um das Waisenhaus von Mr. Parnassus zu untersuchen. Was er dort erlebt, hätte er sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen können…

All die Kinder, die er im Heim trifft, sind so bezaubernd, so außergewöhnlich, so liebevoll. Nicht nur Linus hat sie alle ins Herz geschlossen, mich konnten sie auch um den Finger wickeln. Die Kinder sind alle ganz unterschiedlich, der Autor T. J. Klune hat sie alle ganz wunderbar ausgearbeitet. Jedes der Kinder hat einen ganz besonderen, eigenen Charakter.

 

Hass ist immer laut, aber bestimmt wirst du irgendwann erkennen, dass dem nur so ist, weil da wenige Menschen brüllen, die verzweifelt nach Aufmerksamkeit suchen. Du kannst ihre Ansichten vielleicht nicht ändern, aber solange dir bewusst ist, dass du nicht allein bist, wirst du es überstehen. Seite 328


 

Die Geschichte wird ruhig und besonnen erzählt, aber Langeweile kam nie auf! Wir Leser*innen gehen zusammen mit Linus und den Kindern auf Abenteuertour, sie erleben wunderschöne vier Wochen zusammen. In dieser Zeit erfahren wir, wie die Kinder zusammenhalten, wie sie zu einer Familie zusammengekommen sind - so unterschiedlich sie auch sein mögen, ob sie misshandelt wurden in früheren Heimen oder nicht - sie alle lieben sich, haben sich ins Herz geschlossen.

 

T. J. Klune hat mit „Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte“ eine Hommage an das Anderssein geschrieben. Und Anderssein ist etwas, was wir feiern müssen! Die Geschichte steckt voller Liebe, voller Diversität, sie ist bunt und laut und voller Emotionen! Außerdem steckt in diesem Buch eine herzerweichende queere Liebesgeschichte, mit der ich anfangs nicht gerechnet habe - so unglaublich lebensecht, obwohl es ein Fantasy-Buch ist.

 

 

Fazit

„Mr. Parnassus’ Heim für magisch Begabte“ von T. J. Klune ist eine tolle, außergewöhnliche, witzige, tiefgründige Geschichte, die ich allen Leser*innen ans Herz legen möchte. Volle fünf Sterne für diese herzerwärmende Geschichte! ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️


 

The House in the Cerulean Sea

übersetzt von Charlotte Lungstrass-Kapfer

Roman

Heyne Verlag

480 Seiten

14,99€

Paperback

erschienen am 13. April 2021