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„Slay - Berlin 2033 linksunten“ von Irma Tomas


[ Werbung unbezahlt. Rezensionsexemplar. ]

 

   ⟼   Klappentext

„In einer Zukunft, in der die Rechten mithilfe der Sozialrepublikaner an die Macht gelangen, kämpft die militante Antifaschistin Slay um ihr Überleben. Nachdem Unbekannte einen ihrer Freunde ermorden, wird auch sie zur Zielscheibe. Verfolgt und gejagt geht Slay in den Untergrund, um ihre Gegner um jeden Preis zu bekämpfen.

Unterstützt wird die Thai-Boxerin und furchtlose Strategin von einer verdeckten Gruppe. Ihre beste Freundin Rada, eine Netz-Aktivistin, und Doris, eine skrupellose Hackerin, kämpfen an ihrer Seite. Mit Action, Spannung und unschlagbarem Charme.“

 

 

   ⟼   Meinung

Bei dieser Novelle handelt es sich wohl um eins der schmalsten Bücher, die ich je gelesen habe. Was sich aber zwischen den knapp 150 Seiten verbirgt, ist spannend und dystopisch gestaltet.

 

Anfangs hatte ich noch die Befürchtung, dass die Geschichte um Slay und ein Berlin im Jahr 2033 etwas zu wirr erzählt wird, gefühlt war erstmal alles durcheinander. Vielleicht war das auch nur meine eigene Wahrnehmung, denn natürlich ist klar, dass am Anfang … nun ja, der Anfang erzählt werden muss. Hier muss man bestenfalls sehr aufmerksam lesen, auch im weiteren Verlauf werden etwas komplexere sozialkritische und politische Themen aufgearbeitet.

 

Thematisch hat „Slay“ absolut in mein aktuelles Leseverhalten gepasst: In dem Buch geht es um Kritik an sozialen Strukturen, scharfe Kritik an der Politik und es geht um Rechtsextremismus. Mit Slay haben wir hier eine junge Protagonistin, die unerschrocken gegen den rechten Ruck  in unserer Gesellschaft ankämpft und dabei vor Gewalt keinen Halt macht. Passend dazu das folgende Zitat von Seite 10, das meiner Meinung nach das Gemüt unserer Protagonistin gut beschreibt:

 

 

Slay war seit ihrer Jugend an gewaltsame Konfrontationen gewöhnt und fürchtete sich nicht vor ihnen. Sie war immer vorne dabei gewesen und hatte nie aus Scheu, Knochen zu brechen, absichtlich daneben gezielt.


 

Wir Leser:innen bewegen uns mit Slay durch Berlin im Jahr 2033, das durchsetzt von Rechtsextremen und Islamisten ist; wir gehen zusammen auf Demos und fliehen vor gefährlichen Menschen, die morden.

 

Eine kleine Kritik muss allerdings noch sein und ist gleichzeitig eine Inhaltswarnung: Auf Seite 38 werden trans- und homofeindliche Begriffe verwendet. Ich hätte es schön gefunden, wenn diese Worte ausgetauscht worden wären, da sie im kontextuellen Zusammenhang keine Bedeutung haben, sprich: Sie sind schlichtweg überflüssig.

 

„Slay - Berlin 2033 linksunten“ von Irma Tomas scheint auf den ersten Blick viel zu dystopisch und abwegig, aber ein zweiter Blick in den deutschen Bundestag macht es doch irgendwie realer, denn die AfD wird immer stärker und Rechtsextremismus ist leider wieder an der Tagesordnung.

 


 

SLAY

Virtual Epoch Verlag

Taschenbuch ⎥ 147 Seiten ⎥ 12,00 €

 

 

 

Ich danke dem Virtual Epoch Verlag herzlich für das Rezensionsexemplar. ♥️