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„Unsere unendlichen Tage“ von Claire Fuller


[ Werbung. Selbstgekauft. ]

 

Von diesem Buch habe ich noch nicht viel gesehen und gelesen, aus diesem Grund war ich umso neugieriger, was auf mich zukommt. Was ich bekommen habe, hätte ich nicht erwartet - was für ein genialer Roman!

 

Peggy, unsere Protagonistin, ist gerade mal 8 Jahre alt, als sie von ihrem eigenen Vater in den Bayerischen Wald verschleppt wird. Der Vater gehört der Prepper-Bewegung an, wenig verwunderlich ist es daher, dass er seiner Tochter die Theorie vom Weltuntergang nahe bringt - auf der ganzen Welt leben nur noch er und sie. Wir erfahren aus nächster Nähe, wie es Peggy in dieser toxischen Tochter-Vater-Beziehung ergeht.

 

Claire Fuller hat eine düstere, sehr deprimierende und traurige Stimmung erschaffen. Die Sogwirkung ist faszinierend, trotz der schlimmen und widrigen Umstände konnte ich nicht aufhören zu lesen. Ich habe es wohl nur ausgehalten, weil wir als Leser*innen direkt am Anfang schon erfahren, dass Peggy wieder nach Hause kommt.

 

In episodenhaften Kapiteln erfahren wir, mit welchen Grausamkeiten und in welcher Brutalität Peggy aufwachsen musste. Doch was davon ist wahr, was davon hat sich Peggy in eventuellen Wahnvorstellungen nur eingebildet? Diese und noch viele weitere Fragen hat die Autorin in ein sehr sehr düsteres Nature Writing gebettet.

 

Die Geschichte von Peggy ist äußerst krass, sehr heftig und harter Tobak. Während des Lesen hatte ich dauerhaft ein beklemmendes Gefühl, als würde etwas Dunkles, etwas abgrundtief Böses im Wald lauern. Es legte sich wie ein Schleier auf die Figuren und das Setting.

 

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung! 🌳

 

Triggerwarnung: Missbrauch.


 

Our endless numbered days

Piper Verlag

übersetzt von Susanne Höbel

320 Seiten ⎥ Hardcover ⎥ 22€

erschienen am 29. Juli 2021