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"Der Atlas der besonderen Kinder“ von Ransom Riggs


Klappentext

„Sie leben sicher im Verborgenen, an Orten außerhalb der Zeit: die Besonderen. Menschen mit faszinierenden, absurden und skurrilen Fähigkeiten.

Jacob, Emma und ihre Lehrerin Miss Peregrine sind solche Besonderen. Nachdem sie eine große Bedrohung für ihre Welt ausschalten konnten, sind sie in Jacobs Heimat Florida zurückgekehrt. Dort stoßen sie auf zahllose unerforschte Zeitschleifen, in denen die Besonderen ohne Regeln und ohne Beschützer leben. 

Als Jacob beginnt, das geheimnisvolle Vermächtnis seines Großvaters Abe zu erforschen, beginnt für ihn, Emma und Miss Peregrine ihr bislang größtes Abenteuer.“

 

Meinung

Wie sehr habe ich mich auf den vierten Teil dieser Reihe gefreut! Und wie groß war mein Lächeln, als ich es endlich in meine Händen halten und lesen konnte - nach unendlich vielen Monaten des Wartens! Und ja, das Warten hat sich gelohnt, wenn auch mit wenigen Abstrichen.

 

Zugegeben: Ich habe ein wenig gebraucht, um erneut in die Welt der Besonderen einzutauchen. Der vierte Teil knüpft nur wenige Wochen nach dem vorherigen an und genau hier bin ich etwas ins Straucheln gekommen: Es ist zwischen dem Erscheinen des dritten und des vierten Bands zu viel Zeit vergangen. So musste ich nochmal in „Die Bibliothek der besonderen Kinder“ reinschauen und wenige Seiten lesen, sodass ich auf dem aktuellen Stand bin und meine Wissenslücken füllen konnte.

Danach war der Wiedereinstieg einfacher. Ich wusste wieder, was passiert war und was es mit dem Devil’s Acre auf sich hatte. Ich konnte die Namen der besonderen Kinder wieder zuordnen und auch ihre Fähigkeiten waren mir wieder präsent. Das neue Abenteuer konnte also losgehen!

 

Seit dem ersten Teil der Reihe bin ich ein Fan des Schreibstils von Ransom Riggs. Er schmückt genau die Dinge und Begebenheiten aus, die wichtig sind für die Geschichte und die Figuren. Dabei holt er aber nie zu weit aus und driftet nicht ab zu Themen, die irrelevant sind. Ich mag seine Ausschmückungen der Gefühle und Emotionen der Protagonisten sehr. 

Jacob und Emma sind in „Der Atlas der besonderen Kinder“ mit ihrer Liebesbeziehung präsent, kommen aber auch in ihrer Beziehung in eine Gefühlsachterbahn. Die zwiegespaltenen Emotionen und den inneren Kampf von Jacob hat der Autor erstaunlich gut und auch nachvollziehbar an mich herangebracht, bedingt durch die sehr gute Ich-Erzählung. Hier muss ich noch anmerken, dass die Story genau so viel Liebesgeschichte verträgt, wie der Autor es einfließen lassen hat. Sozusagen eine Punktlandung.

 

„Diesen Wagen zu fahren und zusammen mit diesen Menschen laut 

mitzusingen versetzte mich in ein rauschhaftes Hochgefühl, wie ich es 

nie zuvor verspürt hatte. Als würde die Welt uns gehören.

Das ist mein Leben. Und ich werde damit tun, was ich will.

Zitat S. 230

 

Der vierte Teil der Reihe gleicht einem Roadtrip von besonderen Kindern durch Amerika, welches sich gänzlich von Großbritannien unterscheidet. Einige unserer lieb gewonnenen Figuren gehen mit Jacob auf Entdeckungstour. Dabei müssen die Besonderen lernen, in der Welt der Normalen zurecht zu kommen - ein heikles Unterfangen, was dem Leser aber unglaublich viel Lesespaß bereitet! Ransom Riggs bringt so einen guten Schuss Humor in die sonst düstere Geschichte.

 

Fazit

Ein gelungener, spannender, mystischer und fantastischer vierter Teil, auch wenn ich etwas Zeit gebraucht habe, um in die Geschichte einzutauchen. „Der Atlas der besonderen Kinder“ verdient viereinhalb von fünf Sternen! ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ✨


 

A Map of Days

Roman, Fantasy

Knaur Fantasy

aus dem amer. Englisch von Silvia Kinkel 

978-3-426-22657-5

18,00 €

512 Seiten

Hardcover

erschienen am 01. März 2019