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„Der unsichtbare Freund“ von Stephen Chbosky


Klappentext

„Die alleinerziehende Kate muss dringend mit ihrem siebenjährigen Sohn Christopher untertauchen. Das beschauliche Örtchen Mill Grove, Pennsylvania, scheint dafür ideal zu sein. Eine Straße führt hinein, eine hinaus. Ringsum liegt dichter Wald. Doch kurz nach ihrem Umzug beginnt der kleine Christopher eine Stimme zu hören. Und merkwürdige Zeichen zu sehen. Zeichen, die ihn in den Wald locken.

 

Sechs Tage lang bleibt er spurlos verschwunden. Als er wieder auftaucht, kann er sich an nichts erinnern. Aber plötzlich hat er besondere Fähigkeiten. Und einen Auftrag: ein Baumhaus mitten im Wald zu errichten. Wenn er es nicht bis Weihnachten schafft, so die Stimme, wird der ganze Ort untergehen. Ehe sie sichs versehen, befinden sich Christopher, seine Mutter und alle Einwohner von Mill Grove mitten im Kampf zwischen Gut und Böse.“

 

Meinung

„Der unsichtbare“ Freund ist das absolute Gegenteil seines ersten Romans „Das also ist mein Leben“. Es ist gruselig, spannend, mysteriös. Es trifft Fantasy auf Mystery, hier spielt Gut gegen Böse. Leider konnte mich der unsichtbare Freund aber nur bedingt überzeugen… 

 

Stephen Chbosky hat eine unglaublich düstere Atmosphäre geschaffen, die mich als Leser sehr gut bei Laune halten konnte. Er erzählt die Geschichte um und von Christopher sehr spannend, zum großen Teil habe ich mich auch gegruselt. Aber ich bin auch ein Angsthase, da ist es wenig verwunderlich, dass ich mich grusele… 

Die unheimliche, nervenaufreibende Grundstimmung ist auf jeder Seite spürbar! Den Spannungsbogen konnte Stephen Chbosky recht gut halten, wurde zum Ende hin aber leider schwach. Die letzten 200 Seiten ziehen sich leider in die Länge.

 

Nachdem unser 7-jähriger Protagonist Christopher nach seinem Verschwinden wieder auftaucht, entdeckt er an sich selbst ungeahnte Fähigkeiten. Auch seiner Mutter und allen Personen in seinem näheren Freundeskreis passieren nur noch gute Dinge. Hat Christophers Verschwinden die Pechsträhne seiner Mutter Kate enden lassen?

Für mein Gefühl wurde die Figur Christopher zu sehr auf sie Spitze getrieben. Viele seiner Handlungen waren für mich nicht nachvollziehbar, waren viel zu erwachsen für einen 7-jährigen. Kate und den Sheriff mochte ich dagegen sehr! Sie erinnerten mich an zwei Figuren aus Stranger Things.

 

Der Schreibstil war an vielen Stellen anstrengend. Es gibt extrem viele Wiederholungen, was an sich nicht schlimm ist. Wenn aber auf 900 Seiten keine interessanteren Umschreibungen gewählt werden, fällt es mir als Leser umso mehr auf. Wenn das Böse spricht, wird zudem nicht auf Groß- und Kleinschreibung geachtet - sehr beschwerlich für die Augen und den Lesefluss. Schade! 

 

Fazit

„Der unsichtbare Freund“ konnte mich trotz meiner Kritikpunkte recht gut unterhalten, ich hatte spannende und unheimliche Lesestunden! Dennoch kann ich es nur bedingt empfehlen. Fans von Jugendbüchern mit Fantasy-, Horror- und Mysteryelemente werden hier auf ihre Kosten kommen. Ich gebe dem Roman 3,5 von 5 Sternen. ⭐️ ⭐️ ⭐️ ✨


 

Imaginary Friend

Roman

Heyne Verlag

aus dem Amerikanischen von Friedrich Mader

978-3-453-27243-9

24,00 €

912 Seiten

Hardcover

erschienen am 04. November 2019