· 

„Die hundert Jahre von Lenni und Margot“ von Marianne Cronin


[ Werbung, Rezensionsexemplar. ]

Klappentext

„Lenni ist siebzehn und Margot dreiundachtzig. Als sie sich im Krankenhaus treffen, wissen beide, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt. Doch dann stellen sie fest, dass sie gemeinsam bereits hundert Jahre gelebt haben - und es fühlt sich an wie ein Weckruf. Für jedes dieser hundert Jahre wollen sie ein Bild malen, und all die kostbaren Erinnerungen voller Liebe, Lachen und Leiden festzuhalten. Und auch wenn sich ihre gemeinsame Geschichte dem Ende neigt, spüren beide immer mehr, dass im Leben jeder Moment zählt, bis zum letzten Augenblick…“

 

 

Meinung

Okay, ich gebe es ganz offen und ehrlich zu: Bei dieser Geschichte habe ich mehr als einmal geweint und ganz oft Tränen in den Augen gehabt. Die aus England stammenden Autorin Marianne Cronin hat hier ein ganz wunderbares und tieftrauriges Buch geschrieben. Es ist voller Liebe und Lachen, voller Trauer und Hoffnung.

Wir üben jeden Abend für den Tod. Wir legen uns im Dunkeln hin und lassen uns in diesen Ort des Nichts zwischen Ruhen und Träumen gleiten, einen Ort, wo wir kein Bewusstsein haben, kein Ich, wo unserem verletzlichen Körper alles Mögliche zustoßen kann. Wir sterben jede Nacht.

Seite 208


 

Lenni und Margot sind also zusammen ganze hundert Jahre alt. Und für jedes Jahr ihrer gemeinsamen Jahre malen sie ein Bild. Doch wie entstehen diese Bilder? Margot erzählt ihrer neuen Freundin Lenni Geschichten aus ihrem Leben, vom Überleben des Zweiten Weltkriegs, vom Finden der ersten Liebe und vom Finden der großen Liebe. Margot erzählt aber auch über die dunkelsten Stunden in ihrem Leben.

Und Lenni? Sie hört bedächtig zu, erzählt fragmentarisch aus ihrem Leben. Als Leserin merkte ich doch, dass die Siebzehnjährige nicht vollkommen offen und ehrlich erzählen kann, zu groß ist noch ihr Schmerz. Wo ist ihr Vater und wo ist ihre Mutter hin? Lenni ist tief in sich ein trauriges Kind, wie ich finde…

 

Aber neben Margot und Lenni gibt es eine Figur, die ich auch sehr ins Herz geschlossen habe: Pater Arthur. Was für ein herzensguter Mensch. Die Gespräche zwischen Lenni und Pater Arthur haben mir immer in Lächeln ins Gesicht gezaubert - Lenni, diese unerschütterliche junge Frau und Pater Arthur, der betagte gottesfürchtige Mann.

 

Marianna Cronin hat eine wunderschöne und tieftraurige Geschichte geschrieben, über eine ungleiche Freundschaft, über den Tod und die Liebe, über Trauer und Hoffnung. Sie hat genau den richtigen Ton getroffen, ist nie in den Kitsch abgedriftet und alles war immer genau richtig.

Und so saßen wir zusammen, aßen Kuchen, erzählten uns Geschichten, lachten und feierten unsere gemeinsamen hundert Jahre auf der Erde. Es war ein langes Leben, und es war ein kurzes Leben.

Seite 372


 

Fazit

„Die hundert Jahre von Lenni und Margot“ von Marianna Cronin ist eins der Bücher, die mir am Ende das Herz rausgerissen haben, aber auch eins, dass mir sehr viel Hoffnung schenken konnte. Ich vergebe ganze 5 Sterne an diese Geschichte. ⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

 


 

The Hundred Years of Lenni and Margot

übersetzt von Charlotte Breuer und

Norbert Möllemann

C. Bertelsmann

Hardcover ⎥ 400 Seiten ⎥ 20€

erschienen am 18. April 2022