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„Dort, wo die Zeit entsteht“ von Claudia Wengenroth


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Klappentext

„Als die junge Ärztin Katharina kurz nach Weihnachten die Berghütte ihrer Familie erreicht, erhofft sie sich einfach nur ein paar Tage Abstand von ihrem Alltag im Krankenhaus. Doch schon bald greifen in der verschneiten Einsamkeit der Berge die Bilder ihrer Träume nach ihr. Auch die Andeutungen der alten Irmelin, die das Jahr über auf die Hütte aufpasst, verunsichern sie.

Was hat es auf sich mit der besonderen Zeit zwischen den Jahren?“

 

Meinung 

Schweren Herzens muss ich sagen, dass das definitiv nicht mein Buch war, dabei hätte es so schön werden können! Das Potential war da, es wurde leider nicht genutzt… Aber fangen wir von vorne an.

 

Alles beginnt mit der Ankunft von Katharina in der alten Berghütte ihrer Familie. Sie möchte sich eine Auszeit gönnen vom stressigen Krankenhausalltag. Sie begegnet der alten Irmelin, die man gut und gerne als Hüterin der Hütte bezeichnen kann. Hier kommt aber schon mein erster Kritikpunkt: Anfangs werden unsere beiden Protagonisten nur als „die Junge“ und „die Alte“ bezeichnet. Sie werden bereits im Klappentext namentlich genannt, wieso hat die Autorin hier die unschön gewählten Formulierungen genommen? Das hat meine anfängliche Freude bereits gedämpft.

 

Mit dem Schreibstil bin ich auch überhaupt nicht warm geworden. Es war kein flüssiges Lesen  für mich möglich, die Worte und Sätze haben sich abgehackt angefühlt. Manche Sätze und Abschnitte musste ich mehrere Male erneut anfangen, um einen Bezug zum Geschriebenen zu finden. 

Die Geschichte wurde ab ungefähr der Hälfte für meinen Geschmack zu surreal. Mir hat hier der Bezug zur Selbstfindung gefehlt, wie der Roman auf dem Cover angepriesen wird. Es war mir zu wirr, die phantastischen Elemente waren mir zu viel und haben nicht so recht in die Geschichte gepasst. Schade… 

 

Mich konnten einzig und allein die wundervollen, beruhigenden Beschreibungen der Landschaft bei Laune halten. Die Ruhe der Berge, die klare Luft bei Schneefall, diese Zufriedenheit, die man in der Natur spürt, diese nicht greifbare Mystik - das alles hat die Autorin sehr schön in Worte gepackt.

 

 

Fazit

Die Idee der Rauhnächte und der „wilden Jagd“ fand ich sehr schön, mal etwas ganz anderes, der Roman konnte mich aber letztendlich nicht überzeugen. Das Gesamtpaket war nicht stimmig. Das Potential der Geschichte wurde nicht ausgeschöpft, mich hat zu viel gestört. „Dort, wo die Zeit entsteht“ bekommt zwei Sterne von mir. ⭐️ ⭐️

 


 

Roman einer Selbstfindung

Diederichs Verlag

978-3-424-35113-2

176 Seiten

18,00 €, Hardcover

erschienen am 28. September 2020