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"Junktown" von Matthias Oden


Inhalt

In der Hauptstadt Junktown herrscht absoluter Drogenkonsum, geführt von der Konsumpartei. Abstinenz wird bestraft - je mehr Drogen desto besser. In dieser düsteren Welt lebt Solomon Cain. Er ist Inspektor bei der Geheimen Maschinenpolizei, kurz Gemapo, beschäftigt. Er untersucht Mordfälle an Maschinen und wird zum Tatort der ermordeten Brutmutter BM17 gerufen. 

Doch ist es wirklich ein gewöhnlicher Mordfall? In was genau ist Solomon Cain hinein geraten? 

 

 

Meinung

Es ist ein sehr interessantes Thema, was der Autor Matthias Oden zu Papier gebracht hat. Junktown ist eine fiktive Stadt, jedoch ist es vorstellbar, dass die Welt mal so aussehen könnte - Drogen sind legal, müssen sogar genommen werden; der Staat hat die absolute Kontrolle über die Bürger. Der Roman ist Dystopie, Kriminalfall und Polit-Thriller in einem. 

 

Der Anfang der Geschichte war ein wenig zu langatmig und hat mich im ersten Moment leicht überfordert, da zu wenig bzw. zu spärliche Informationen und Erklärungen vorhanden waren. Auch die Verzeichnisse am Ende des Buches waren nur an der Oberfläche angekratzt und nicht ausreichend. 

 

Der Stil der Sprache ist eher ungewöhnlich und leider nicht so wirklich mein Fall gewesen. Der Wechsel zwischen minimaler Poesie, vulgärer Ausdrucksform und Fachwissen zu Drogen und deren Wirkstoffen war mir zu krass. Obwohl die vulgäre, obszöne Sprache sehr gut zu Junktown passt, war es mir an einigen Stellen irgendwie befremdlich. 

 

„Wahnsinn in jeder Himmelsrichtung, zu jeder Stunde.

Wenn nicht auf der einen Seite der Stadt, dann

auf der anderen, dann oben in den Hipsterbezirken,

dann unten auf der A100 Richtung Umland.

Funken schlagen konnte man überall.“

(Zitat S. 148)

 

Die Figuren aus Junktown waren gut dargestellt. Inspektor Solomon Cain ist ein etwas anderer Protagonist. Ich merkte schnell, dass er zwar den Anschein eines verlässlichen und vertrauensvollen Bürger und Inspektor der Gemapo macht, er aber den diktatorischen Führungsstil der Regierung hinterfragt. Hin und wieder bekam ich kleine Fetzen aus Cain’s Vergangenheit und seiner inneren Gedankenwelt zu lesen und trotzdem wurde er mir nicht zu 100 Prozent sympathisch. 

 

Das Ende und die Auflösung des Mordfalls sind schlüssig, insgesamt hinterlässt mir der Roman aber zu viele offene Fragen. 

 

 

Fazit

Ein mit Drogen gefüllter Kriminalfall gepaart mit Polit-Thriller! Leider lässt das Ende zu viele offene Fragen im Raum stehen… „Junktown“ bekommt drei von fünf Sternen. ⭐️ ⭐️ ⭐️

 

 

Weitere Informationen

Verlag: Heyne 

Seiten: 400

Erscheinungsdatum: 09. Mai 2017

Preis: 12,99€

Taschenbuch (Paperback, Klappenbroschur)

 

ISBN: 978-3-435-31821-2