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„Nichts weniger als ein Wunder“ von Markus Zusak


Klappentext

„Dies ist die Geschichte der fünf Dunbar-Brüder. Nach dem Tod der geliebten Mutter und dem Weggang ihres Vaters leben sie nach ihren ganz eigenen Regeln. Sie trauern, sie lieben, sie hassen, sie hoffen und sie suchen. Nach einem Weg, mit ihrer Vergangenheit klarzukommen, nach der Wahrheit und nach Vergebung. Schließlich ist es Clay – angetrieben von den Erinnerungen an ihren tragischen Verlust –, der beschließt, eine Brücke zu bauen. Eine Brücke, die Vergangenheit zu überwinden und so sich selbst und seine Familie zu retten. Dafür verlangt er sich alles ab, was er geben kann, und mehr: nichts weniger als ein Wunder."

 

 

Meinung

Ich habe mich sehr gefreut, als ich hörte, es kommt ein neuer Roman von Markus Zusak auf den Büchermarkt. „Die Bücherdiebin“ von ihm ist bis heute eins meiner liebsten Bücher. Ich finde es sehr spannend zu lesen, wie sich der Autor zwischen der „Bücherdiebin“ und seinem neuesten Roman weiterentwickelt hat - und ich bin mehr als positiv überrascht!

 

Markus Zusak schreibt mit so viel Feingefühl, dass es schon wehtut. All die Dinge, die zwischen den Zeilen stehen und all das, was der Leser an Worten in sich aufnimmt. Dabei ist Zusak’s Sprache fast schon einfach, sehr poetisch und wunderschön. Er trifft mit seiner Sprache den Kern der Geschichte. 

 

„Wir schubsten unsere Herzen mit unseren Fußspitzen hin und her, 

wie Fleisch, weich und blutig. Die Stadt lag glitzernd vor uns.“ 

- Zitat -

 

Zugegeben, der Anfang war leicht verwirrend. Ich musste erstmal damit klar kommen, dass die Geschichte nicht chronologisch erzählt wird. Mal erfährt der Leser aus der Gegenwart der Brüder, mal lesen wir von der Vergangenheit, aus der Kindheit der Geschwister. Dann springen wir wieder in die Zeit, in dem wir den Tod der Mutter miterleben und wie der Vater seinen Söhnen den Rücken zukehrt. Jede gelesene Seite, jedes weitere Kapitel hat Licht ins Dunkel gebracht und die anfängliche Verwirrung ist sehr schnell verflogen. 

 

Ich bin immer neugierig in ein nächstes Kapitel gesprungen, ich musste unbedingt wissen, was es mit den fünf Dunbar-Jungen auf sich hat. Und diese Brüder sind einfach unglaublich! Sie lieben sich, sich hassen sich, sie prügeln sich und mir erschien es immer so, als könnten sie ihre Liebe zueinander nur durch ihre Raufereien zum Ausdruck bringen. Dahinter steckt aber noch so viel mehr. Sie alle gehören zu dieser wichtigen Geschichte, vor allem zu Clay’s Geschichte, über Familie, Liebe, Freundschaft, Verlust und darüber, zerfallene Brücken wieder aufzubauen, eine Brücke neu zu schlagen.

 

„Es war nicht seine Geschichte, doch es war an ihm, sie zu erzählen. 

Er würde sie nicht schreiben; es war schwer genug, sie zu leben und zu sein.“

- Zitat -

 

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des ältesten Bruders Matthew. Er nimmt den Leser mit auf eine sehr emotionale Reise durch das Leben der Geschichte, vor allem aber Clay’s Geschichte. Matthew spricht zu uns, trägt uns mal sanft, mal erschütternd, mal lachend, mal weinend und auch mal kopfschüttelnd durch die Story. Es sind verschiedene Erzählstränge, die alle mit einem einzelnen roten Faden durchzogen sind. All die Fäden kommen am Ende zusammen und entfalten die Gesamtheit der Tragödie, aber auch der Liebe und Vergebung.

 

Das Ende hat mich mit so einer Wucht getroffen, dass ich weinen musste. Clay’s Geschichte ist so tragisch, so traurig und so emotional. All das trifft den Leser mit dieser Geballtheit an Gefühlen. Ich habe viele Tränen geweint - es waren Tränen der Trauer, der Erleichterung, der Freude. 

 

 

Fazit

Ein Buch voller Lieblingssätze, voller Emotionen und einer extrem wichtigen Botschaft! „Nichts weniger als ein Wunder“ erzählt die Geschichte von fünf Brüdern, aber vor allem einer davon ist der wichtigste Bestandteil. Der neue Roman von Markus Zusak bekommt volle fünf Sterne von mir! ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️


 

Bridge of Clay

Limes Verlag

Deutsch von Alexandra Ernst

978-3-641-24235-0

17,99€

eBook, 641 Seiten

erschienen am 04. Februar 2019