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„Singe ich, tanzen die Berge“ von Irene Solà


[ Werbung. Rezensionsexemplar. ]

 

Klappentext

„Gewitterwolken schürfen über den Rücken der Pyrenäen und ein Blitz erschlägt den dichtenden Bauern Domènec, dessen junge Frau Sie mit ihrem Schwiegervater und ihren Kindern allein zurückbleibt. Doch das Leben geht weiter. Teilnahmslos beobachteten die Berge das Werden und Vergehen derer, die dort leben.“

 

 

Meinung

Und mal wieder ein Buch, das ihr schon zig Mal auf Instagram gesehen habt und hier kommt noch die tausendundeinste Rezension von mir - Bitteschön, gern geschehen. Denn ich mochte das Buch recht gerne, trotz (oder gerade wegen?) des Hypes war ich gespannt, was mich erwartet. Sprechende Tiere und Gegenstände? Ich war wirklich skeptisch, habe vorher überlegt, ob es nicht zu sehr in einer Fantasiewelt endet. War meine Skepsis begründet?

 

In diesem doch recht kurzen Roman kommen wirklich die verschiedensten Menschen, Tiere und ja, auch Gegenstände zum Sprechen. Alles bekommt eine Stimme, mag es auch noch so sonderbar klingen. Wir haben also diverse Protagonist*innen, sie alle erzählen uns viele Geschichten. Oder ist es vielleicht eine ganz große Geschichte, die an den losen Enden zusammen geknüpft wird? Wo ist der Anfang, wo das Ende? Menschen, die gerne einen deutlich erkennbaren roten Faden mögen, werden hier wohl eher weniger erfreut sein. Ich mochte aber dieses Unstete, das Verwirrende, das Mystische an der Geschichte sehr.

 

Irene Solà hat mit ihrem Roman „Singe ich, tanzen die Berge“ viele Facetten eingefangen - es umspannt mehrere Jahre, wenn nicht sogar mehrere Jahrtausende - vom Bürgerkrieg, Hexenverfolgung und merkwürdigen Bärenjagden ist alles vertreten. Dabei hat die katalanische Autorin einen wunderbaren Erzählstil, der mal ganz sanft daherkommt, auf der nächsten Seite aber wie ein Tsunami über dem Lesenden hereinbricht. Spannend, wem und was man alles eine Stimme geben kann.

 

Anfangs war ich aber sehr verwirrt, weil ich nicht wusste, wo genau ich das Buch einordnen kann - in die heutige Zeit? In das Jahr 1900? Oder vielleicht doch eher in die Zukunft? Das Gefühl habe ich aber schnell über Bord geworfen, dann konnte ich mich gänzlich in der Geschichte verlieren.

Weil der Wald denen gehört, die nicht sterben können. Die nicht sterben wollen. Die nicht sterben werden, weil sie alles wissen. Weil sie alles weitergeben. Alles, was man wissen muss. Alles, was weitergegeben werden muss. Alles, was ist. Gemeinsamer Samen. Die Ewigkeit, etwas Leichtes. Etwas Alltägliches, etwas Kleines.

Seite 41


Fazit

Ein ganz anderes, aber besonderes Leseerlebnis mit einer poetischen Sprache und einem mystischen Touch. Ich vergebe vier Sterne an „Singe ich, tanzen die Berge“ von Irene Sòla. ⭐️⭐️⭐️⭐️

 


 

Canto jo i la muntanya balla

aus dem Katalanischen von Petra Zickmann

Trabanten Verlag

208 Seiten ⎥ € 22,00 ⎥ Hardcover

erschienen am 01. März 2022

 

 

Ich danke dem Trabanten Verlag ganz herzlich

für das Rezensionsexemplar! ♥️