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"Die Farbe von Milch" von Nell Leyshon


Klappentext

Mary ist harte Arbeit gewöhnt. Sie kennt es nicht anders, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Doch dann ändert sich alles. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und ihr Gesellschaft zu leisten - einer zarten, mitfühlenden Kranken. Bei ihr erfährt sie erstmals Wohlwollen und Anteilnahme. Mary eröffnet sich eine neue Welt. In ihrer einfachen, unverblümten Sprache erzählt sie, wie ihr Schicksal eine dramatische Wendung nimmt, als die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt… 

 

 

Meinung

Der Roman konnte mich leider nicht zu 100% überzeugen… Warum es überall so gefeiert und sogar gehyped wurde, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Ich empfand das Buch teilweise als langatmig. Es gab keine überraschenden Wendungen und das Ende war doch sehr vorhersehbar. Schade!

 

„Die Farbe von Milch“ ist in der Ich-Perspektive geschrieben, aus der Sicht der Protagonistin Mary. Sie ist gerade einmal 15 Jahre alt, als sie ihre ganz eigenen, persönlichen Worte zu Papier bringt. Sie erzählt von ihrem letzten Jahr, als sie mit erst 14 Jahren von ihrem Vater zum Pfarrer Mr. Graham geschickt wird. Mary wird von nun an beim Pfarrer und seiner kranken Frau leben. Doch Mary’s Geschichte ist trotzdem eine Geschichte voll von Leid, Gewalt und Missgunst.

 

Mary ist eine sehr eigensinnige Protagonistin. Sie führt sich sehr rebellisch auf und nimmt niemals ein Blatt vor den Mund. Sie tut das, was ihr gefällt und dieses Verhalten kommt im Jahr 1830 nicht immer gut an - vor allem nicht bei ihrem gewalttätigen Vater.

Mary hat mir als Protagonistin überhaupt nicht gefallen. Ich empfand ihr Verhalten sehr oft als überheblich und arrogant. Das ist leider nicht meine liebste Art von Charakteren…

 

Den Schreibstil fand ich ganz, ganz fürchterlich! Ja, das Buch ist geschrieben von Mary, die bis vor kurzem nicht lesen und nicht schreiben konnte, was dazu führt, dass „Die Farbe von Milch“ fast gänzlich ohne Punkt und Komma geschrieben ist. Aber ich habe es gehasst, diesen fast schon lieblosen Stil der eigentlich traurigen Geschichte. Zu viel Authentizität ist für einige Geschichten leider wirklich zu viel, manchmal ist weniger eben doch mehr… Für mich ist der eigenwillige Schreibstil ein extrem großes Manko, der die Leselust an dem sonst bedrückenden Roman sehr eingedämmt hat. Der Stil hat mich während des Lesens massiv gestört.

 

 

Fazit

Eigentlich ist „Die Farbe von Milch“ eine sehr emotionale, bedrückende Geschichte eines armen Bauernmädchen. Massiv gestört haben mich jedoch die Protagonistin und der Schreibstil. Großartige Überraschungen habe ich nicht gefunden, das Ende war zu vorhersehbar. 

„Die Farbe von Milch“ bekommt zwei von fünf Sternen von mir. ⭐️ ⭐️ 

 

 

 

Weitere Informationen

Originaltitel: The Colour of Milk

Genre: Roman

Verlag: Eisele

ISBN: 978-3-96161-000-6

Preis: 18,00€

208 Seiten, Gebundene Ausgabe

deutsche Erstausgabe: 22. September 2017